Meister Eihei Dôgen (1200- 1253)

Für die Übungspraxis des [Za-]Zen ist ein ruhiger Raum geeignet. Esst und trinkt nicht zuviel. Gebt alle Bindungen auf und ruht euch von den Pflichten des Alltags aus. Denkt nicht an Gut und Böse oder Falsch und Richtig. Hört auf über die Dinge nachzudenken und lasst alle Begriffe und Vorstellungen los. Versucht nicht Buddha zu werden! Wie könntet ihr [Zazen] mit dem [gewöhnlichen] Sitzen oder Liegen vergleichen?

In der Regel breitet man eine feste Matte aus, wo man sitzen will, und legt auf die Matte ein rundes Sitzkissen. Man kann entweder den vollen oder den halben Lotussitz einnehmen. Im vollen Lotussitz legt man zuerst den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel und dann den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel. Im halben Lotussitz legt man nur den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel.

Kleider und Gürtel sollen locker und doch wohlgeordnet sein. Danach legt man den rechten Handrücken auf den linken Fuß und dann die linke Hand in die rechte Handfläche. Die beiden Daumenspitzen berühren sich. Haltet dann den Körper aufrecht und sitzt gerade so, dass ihr weder nach rechts noch nach linke und weder nach vorn noch nach hinten geneigt seid. 

Es ist wichtig, dass Ohr und Schulter sowie Nase und Nabel eine gerade senkrechte Linie bilden. Die Zunge sollte den oberen Gaumen berühren. Sowohl die Lippen als auch die Zähne liegen an- und aufeinander. Die Augen solltet ihr immer einwenig offen halten. Wenn sich der Körper in der richtigen Position befindet, atmet einmal tief aus und pendelt zu Anfang nach links und rechts.

Wenn ihr dann still und unbeweglich sitzt, "denkt aus dem Grund des Nicht- Denkens". "Wie kann man aus dem Grund des Nicht- Denkens denken?" "Es ist nicht [wie das gewöhnliche] Denken." Dies ist die wesentliche Kunst des Zazen.¹